"Jedes Bohrloch hilft künftigen Generationen"

Die Vereinte Volksbank saniert ihr Regionalmarktzentrum in Bottrop und produziert zukünftig an der Fassade Strom

Bottrop. Ein Gerüst am  Regionalmarktzentrum in Bottrop weist seit einigen Tagen darauf hin, dass die Vereinte Volksbank auch dort stark auf das Sparen und Erzeugen von Energie setzt. Denn aktuell erhält das aus den 1970er-Jahren stammende Gebäude an der Kirchhellener Straße 6 – 8 eine neue Fassade mit zeitgemäßer Dämmung und innovativen Photovoltaik-Modulen.

Nach der Modernisierung des Mitglieder- und Kundenempfangs im ersten Obergeschoss und der Fenster im vergangenen Jahr investiert die Vereinte Volksbank jetzt in eine zukünftig weiße und Sonnenstrom produzierende Außenhülle ihrer Filiale. „Wir werden außerdem das Dach mit Photovoltaik und unseren Keller mit Stromspeichern bestücken. Wir wollen so versuchen, genauso viel Energie zu erzeugen wie wir verbrauchen“, so Vorstandsmitglied Johannes Becker.

Aktuell wird die komplette alte Fassade mit ihren Marmorplatten abgerissen. Anschließend wird eine weiße Glasfassade angebracht, die in Verbindung mit dem Backsteinbau der Alten Börse ein architektonischer Hingucker werden soll und gleichzeitig als wetterfeste und widerstandsfähige Außenhaut dient.

Das nachhaltig angelegte Projekt setzt auch stark auf Regionalität. „Auf diesen Punkt haben wir bei der Auswahl der Handwerker geachtet: Elektro- und Gerüstbauarbeiten bleiben in Bottrop, und die Fassadenarbeiten gehen an einen Spezialisten aus einer Nachbarkommune. Das bedeutet kurze effiziente Fahrwege – und das finanzielle Investment von rund einer Dreiviertelmillion Euro bleibt in der Region“, sagt Projektleiter Marcus Nowak.

Bauen in und an einem alten Bestandsgebäude bringe immer wieder Überraschung mit sich, so Johannes Becker weiter. Die Arbeiten fänden zwar glücklicherweise überwiegend außen statt, sodass der Bankbetrieb im Gebäude uneingeschränkt weiter gehen könne: „.Aber laut ist es trotzdem für unsere Mitglieder und Kunden, Kolleginnen und Kollegen, auch für Nachbarn und alle, die in der Kirchhellener Straße zu Fuß unterwegs sind. Wir bitten alle um Verständnis – schließlich müssen für die Unterkonstruktion Hunderte von Löchern gebohrt werden.“

Am Ende der Bauarbeiten werde Bottrop wieder etwas klimafreundlicher, und das könne die zeitlich begrenzten Beeinträchtigungen auf jeden Fall erklären, für die meisten Menschen bestimmt auch entschuldigen. „Jedes Bohrloch hilft künftigen Generationen“, kommentiert Marcus Nowak.

Für den Projektablauf sind unterschiedliche Bauabschnitte vorgesehen. Im ersten Abschnitt wird die Fassade an der Kirchhellener Straße bearbeitet, dann wird sich die Baustelle im Uhrzeigersinn um das Gebäude drehen. Parallel wird die Photovoltaikanlage auf dem Dach montiert. Wenn alles planmäßig läuft, sind die Arbeiten zum Jahresende beendet.