Bei der Vereinten Volksbank wächst die Zahl der Wertpapier-Anlegerinnen und Anleger stetig weiter. In diesem Interview erläutert Vorstandsmitglied Ingo Hinzmann, warum das eine gute Entwicklung ist.
Herr Hinzmann, die Vereinte Volksbank hat rund 60.000 Kundinnen und Kunden. Davon sind über 34.000 auch Mitglied ihrer Genossenschaftsbank. Wie viele Aktienbesitzer sind darunter?
Ingo Hinzmann: Rund 16.100 Fonds- und Aktiendepots haben unsere Mitglieder und Kunden aktuell. Das sind rund zehn Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. Die Wertpapierbesitzer teilen sich dabei auf über 12.500 Fondsanleger und fast 3.600 Aktienbesitzer,
Woher kommt diese Entwicklung? Die Deutschen gelten ja - anders als beispielsweise die US-Amerikaner - eher vorsichtig bei Wertpapieren …
Ingo Hinzmann: Auf der einen Seite können für Guthaben auf Tagesgeldkonten und Sparbücher schon lange keine Renditen mehr erwartet werden. Selbst wenn die Europäische Zentralbank in ihrer Geldpolitik vielleicht eine zarte Zinswende einläutet, wird die Inflation noch eine lange Zeit jeden Zinsertrag auffressen. Das sehen die Leute und setzen zur Absicherung ihres Vermögens - gleich ob groß oder klein - und zur Verbesserung ihrer Vermögensstruktur auf die langfristig wachstumsstarken Anlagen wie Fonds, Aktien und andere Wertpapiere.
An den Börsen gab es lange Zeit nur eine Richtung: nach oben. Bleibt das so?
Ingo Hinzmann: Wenn ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus der Beratung im Privatkundenbereich und im Private Banking spreche, höre ich vor allem eine Meinung: Auch wenn sich die Märkte jetzt oder demnächst von der jahrelangen Rallye erholen sollten, geht die Entwicklung bei uns in der westlichen Welt auf Dauer weiter nach oben.
Wer also sein Erspartes nicht schleichend an die Inflation abtreten möchte und zudem an die Rendite seines Gesamtvermögens denkt, sollte zumindest einen Teil seiner Rücklagen langfristig in Wertpapiere anlegen. Wir sprechen da von sinnvoller Beimischung. Das geht ja auch in kleinen Schritten, also durch eine feste monatliche Zahlung aus dem inflationsgefährdeten Sparguthaben in Fonds, Aktien und andere Wertpapiere.
Was bietet die Vereinte Volksbank besonders vermögenden Kundinnen und Kunden?
Ingo Hinzman: Besondere Vermögen brauchen auch besonders viel Aufmerksamkeit, weil sie meistens Jahrzehnte gewachsen sind. Sinnvoll ist es, wenn Fachleute sich die gesamte Vermögensstruktur anschauen - also inklusive Immobilien und anderer Sachwerte - und dann aktiv mit dem Kunden darüber sprechen, wie man das Vermögen zukunftssicher und ertragsversprechend aufstellt.
Das machen bei uns die Kolleginnen und Kollegen aus dem Private Banking. Sie können auch sehr gut beurteilen, ob zum Beispiel die Vermögensanteile von Immobilien, Wertpapieren, Tagesgeldern, Investitionen in Rohstoffe und anderen Sachwerten wie Gold sinnvoll gewählt sind mit Blick auf die Wünsche und Ziele des Kunden. Dazu hat unser Private-Banking-Team Zugriff auf herausragende Analysesoftware und das Spezialistenwissen in unserem genossenschaftlichen Netzwerk, zum Beispiel aus der DZ Privatbank.
Noch einmal zurück in die Zahlenwelt der Vereinten Volksbank. Können Sie beziffern, wieviel Geld Ihre Mitglieder und Kunden aktuell in Aktien und Fonds investiert haben?
Ingo Hinzmann: Natürlich. Und die Zahlen zeigen auch, dass sich solche Investments in den vergangenen zwei Jahren gelohnt haben. Denn der Wert der von uns für unsere Mitglieder und Kunden betreuten Aktien stieg seit Beginn 2021 von 102 auf 136 Millionen Euro. Auch das Volumen der Wertpapierfonds legte zu: von 346 auf 428 Millionen Euro. Damit besitzen die Mitglieder und Kunden der Vereinten Volksbank jetzt Fonds und Aktien im Wert von rund 564 Millionen Euro. Hinzu kommen 58 Millionen Euro in weiteren Wertpapieren. Das sind starke Werte. Und bei Aktien, Fonds und in der Vermögensverwaltung die höchsten, die wir je hatten.
Zum Schluss gefragt: Interessieren sich auch junge Leute für Aktien und Fonds?
Ingo Hinzmann: Sehr sogar. Sie legen besonders viel Wert auf nachhaltige Wertpapiere und auf technische Möglichkeiten wie MeinInvest. Das ist ein Online-Tool, das den Erwerb von Fonds sehr transparent und sehr einfach macht.
Unterstützung bekommen unsere jungen Mitglieder und Kunden übrigens auch von der Jungen Vereinten. Das ist die Abteilung in unserer Privatkundenberatung, die sich auf die Ziele und Wünsche von Menschen bis 30 Jahren spezialisiert hat.