JC66 Bottrop greift nach den Sternen

 „Werte. Schule. Judo“: Mit diesem Projekt überzeugte der Judoclub 1966 Bottrop nicht nur die Jury der Vereitnen Volksbank, sondern gewann jetzt den großen silbernen Stern des Sports auf Landesebene und vertritt somit NRW beim Bundesentscheid im Januar in Berlin.

Erstmalig hat die Vereinte Volksbank in diesem Jahr an dem bundesweiten Wettbewerb „Sterne des Sports“, der vom Deutschen Olympischen Sportbund und dem Bundesverband Deutscher Volks- und Raiffeisenbanken ausgetragen wird, teilgenommen. Der Wettbewerb, der ehrenamtliches Engagement auszeichnet, wird auch als Oscar des Breitensports bezeichnet.

Mit Volker Tapper, einem der Projektinitiatoren des JC66 Bottrop, haben wir über das Projekt gesprochen:

Wie ist der JC66 Bottrop auf die Idee zum Projekt Werte. Schule. Judo gekommen?

Um sich weiter zu entwickeln und neue Mitglieder zu gewinnen, stellte der Verein gemeinsam mit den Trainern fest, dass eine enge Kooperation mit den Schulen wichtig ist. Der Verein wollte jedoch nicht nur mit AG´s in den Offenen Ganztag, sondern direkt in den Sportunterricht. Dafür wurde ein überzeugendes Konzept und vor allem ein festangestellter Trainer benötigt.

Wie ist es Ihnen bei der Umsetzung ergangen?

Mit Sven Helbig wurde ein erfahrener und erfolgreicher Judoka, als Trainer gefunden, der auch international Erfolge gefeiert hat. Dann musste das Konzept so gestaltet werden, dass die Schulen einen erkennbaren Nutzen daraus ziehen konnten. Die Themen „Ringen – Raufen - Zweikampfsport“ und „Wertevermittlung“ waren bereits bekannt und aus der anfänglichen Idee und Projektskizze wurden mit Hilfe der Erfahrungen, Reaktionen der Lehrer, Schüler und Eltern das Projekt stetig weiter entwickelt. Das Projekt entwickelt sich immer weiter und gerade das macht das Projekt so spannend.

Was begeistert die Teilnehmer?

Der Begriff Teilnehmer ist bei uns zum Glück sehr weit gefasst. Da gibt es natürlich die Schülerinnen und Schüler, die direkt auf der Judomatte mit den Projektinhalten in Berührung kommen. Dann natürlich auch noch Lehrer, das Elternhaus und die Partner und Öffentlichkeit. Schließlich soll die Wertevermittlung die Kinder nachhaltig prägen. Bisher haben wir sehr viel positives Feedback von allen Seiten erhalten. Mittlerweile stehen die Bottroper Schulen auf einer Warteliste, damit sie weitere Male an dem Projekt teilnehmen können. Einige Schülerinnen und Schüler haben sich mittlerweile zu nationalen und internationalen Medaillengewinnern entwickelt.

 

Wertevermittlung ist Nachhaltigkeit pur. Wie reagieren Teilnehmer, Eltern, Schulen und Öffentlichkeit darauf?

Das Sicht -- und Verhaltensweisen von Kindern positiv entwickeln und nachhaltig verändern ist natürlich ein interessanter Aspekt für alle Teilnehmer. Die Wichtigkeit der Werteerziehung wird uns hierbei von allen Seiten bescheinigt. Judo wurde als komplexes Erziehungssystem von Professor Jigoro Kano entwickelt und nicht ausschließlich als Sportart. Judo soll dazu beitragen, das Individuum zu erziehen und zu entwickeln, den Umgang untereinander zu optimieren und dementsprechend die gesamte Gesellschaft zu verbessern. Diesem historischen Ansatz haben wir uns im Projekt verschrieben.

 

Wie entwickeln Sie das Projekt weiter?

Unser Projekt wollen wir im Kernthema „Wertevermittlung“ stetig verbessern und eine tiefere Durchdringung bei den Schülerinnen und Schülern erreichen. Damit können wir einen Beitrag zur Gesellschaftsentwicklung in Bottrop leisten. Dieser Gedanke spornt uns immer weiter an. Natürlich müssen hierfür die zehn Doppelunterrichtsstunden perfekt gestaltet werden, damit in jeder einzelnen Stunde die Kinder erreicht werden und das Lehrerkollegium von dem Projekt überzeugt und begeistert wird. Gemeinsam mit der Universität Duisburg/Essen gibt es mittlerweile Abstimmu8ngen zur Unterstützung der Sprachförderung für alle Schülerinnen und Schüler. Studien haben bereits gezeigt, dass Motorik und Sprachförderung wunderbar zusammen passen, wenn man es richtig macht. An der Weiterentwicklung dieses Sprachförderungskonzeptes arbeiten wir aktuell. Weitere Konzeptideen bestehen bereits, sind aber noch nicht spruchreif.