Zweimal hat es wunderbar funktioniert. Jetzt soll es zum dritten Mal klappen: Astrid Kläsener-Hack organisiert wieder eine DKMS-Typisierungsaktion in Kirchhellen. Über die Aktion am Samstag (15. Juni) sprach MittelPunkt mit der Initiatorin.
Große DKMS-Typisierungsaktion in Kirchhellen
Frau Kläsener-Hack, wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine Typisierungsaktion in Kirchhellen durchzuführen?
Aufgrund eines familiären Ereignisses habe ich 2012 Kontakt zur Deutschen Konchenmark-Spenderzentrale aufgenommen. Pamela Kölbl ist zuständig für die Spenderneugewinnung bei der DKMS, hat sich sofort mit mir getroffen und meine Idee von Anfang an unterstützt. Im und ums Brauhaus herum haben wir für die potenziellen Spender eine Menge an attraktiven Angeboten gehabt und uns haben unglaublich viele Firmen und Vereine aus dem Dorf unterstützt.
Wie sind die ersten beiden Aktionen gelaufen?
Wir haben 2012 über 600 potenzielle Spender gewonnen und über 25.000 Euro an Spenden gesammelt. Auch 2015 waren wir sehr erfolgreich.
Sie sprechen von potenziellen Spendern. Wie viele haben tatsächlich Knochenmark gespendet?
Es gab elf potenzielle Lebensretter aus beiden Aktionen. Das ist unglaublich viel, und genau das motiviert mich, weiterhin Typisierungsaktionen ins Leben zu rufen.
Kennen Sie einen der potenziellen Lebensretter persönlich?
Eigentlich bekommt man das nicht mit. Aber weil Florian, einer unserer Mitarbeiter von der Aktion 2015, in Frage kam, haben wir Ende letzten Jahres alles hautnah miterlebt.
Florian Seiffert, Sie sind tatsächlich zum potenziellen Lebensretter geworden?
Eigentlich war das ganz einfach. Nach der Aktion habe ich erst gar nichts gehört, und drei Jahre später hatte ich plötzlich Post von der DKMS. Schnell sollte ich die Feintypisierung beim Hausarzt machen lassen. Kurze Zeit später wurde ich zum Gesundheitscheck nach Köln eingeladen. Dort hat man mich auf den Kopf gestellt, und am Ende des Tages stand fest, dass ich als Spender in Frage komme. Dann ging alles ganz schnell. Ich musste mir sechs Tage lang morgens und abends eine Spritze zuhause geben, damit die Stammzellenproduktion angeregt wird. Das war ganz einfach, und danach ging es wieder nach Köln: zur Stammzellenabnahme. Das war unkompliziert und erfreulicherweise auch schmerzfrei.
Was für ein Gefühl ist das, wenn man einem Menschen das Leben retten kann?
Das war und ist ein großartiges Gefühl. Zwei Wochen nach der Stammzellenabnahme habe ich den Anruf bekommen, dass die Spende gut verlaufen ist. Da wird einem erstmal richtig bewusst, dass man für jemanden die letzte Hoffnung sein kann.
Kennen Sie den Menschen, der Ihre Stammzellen bekommen hat?
Die ersten zwei Jahre ist eine Kontaktaufnahme nur anonym möglich. Ich weiß aber, dass ich einer jungen Frau geholfen habe. Es gibt regelmäßig Infos, wenn man sich erkundigt. Und ein Treffen nach den zwei Jahren fände ich klasse.
Frau Kölbl, als DKMS-Expertin können Sie uns sicher sagen, was sich Neues getan hat bei der Typisierung …
Seit neuestem muss man kein Blut mehr abnehmen. Ein Wangenabstrich mit drei Wattestäbchen ist vollkommen ausreichend. Das geht viel schneller. So kommen auch die Leute zu uns, die Angst vorm Blutabnehmen haben.
Was erwartet denn die Spender am 15. Juni an der Volksbank, Frau Kläsener-Hack?
Von 13 bis 18 Uhr wird nicht nur typisiert, sondern auch gegrillt. Es gibt ein großes Grillevent auf dem Johann-Breuker-Platz, und wir werden mit vielen freiwilligen Helfern vor Ort sein. Tolle Unterstützung bekommen wir in diesem Jahr wieder von der Volksbank, die uns ihre Räumlichkeiten für die Typisierungsaktion zur Verfügung stellt. Es wird auf dem Platz auch Spielmöglichkeiten für Kinder geben.
Außerdem gibt es die Möglichkeit, Haare zu spenden, und zwar ab einer Länge von 25 Zentimetern. Das ist neu, und wir freuen uns, dass wir Profis vor Ort haben, die die Haare schneiden und direkt zu einem Perückenmacher schicken. Auch das ist für die Betroffenen wichtig, dass sie sich wohlfühlen und die äußere Veränderung nicht allzu sehr ins Gewicht fällt.